Unter Flächen hinter Spiegeln und der Raum dazwischen

Wissenschaftliches Schreiben in theaterpädagogischen Kontexten
Unter Flächen hinter Spiegeln und der Raum dazwischen
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  • ISBN: 978-3-86863-038-1
  • 240 Seiten
  • 1. Auflage
  • Band 9
  • Format: 14,8 x 21 cm
  • 2010
Im vorliegenden Band 9 der Buchreihe „Lingener Beiträge zur Theaterpädagogik“ werden drei... mehr

Im vorliegenden Band 9 der Buchreihe „Lingener Beiträge zur Theaterpädagogik“ werden drei Abschlussarbeiten von Studierenden des Instituts für Theaterpädagogik an der Stiftung Fachhochschule Osnabrück vorgestellt. Die Arbeiten entstanden im Zeitraum von 2007 bis 2008. Den Anfang machte Karina Behrendt – die beiden anderen Autorinnen nahmen ihren Ansatz auf, den gedanklich-sprachlichen Prozess in die Auseinandersetzung mit ihrem Thema hineinzunehmen. Claudia Krauss und Teresa Rosenkrantz standen während ihrer Arbeit in einem engen Austausch, ebenso mit Karina Behrendt, deren Arbeit den Paradigmenwechsel von der traditionell referierenden zur subjektiv-phänomenologischen Abschlussreflexion eines Studiums in Gang setzte. Die den Autorinnen gemeinsame Entscheidung, sich auf zentrale Kategorien der Theaterpädagogik einzulassen, legte eine Zusammenführung ihrer Arbeiten nahe. In dem vorliegenden Buch sind also nicht nur ähnliche Arbeits- und Darstellungsformen zusammengeführt, sondern auch vergleichbar exponierte Themen und Ansprüche. Ein wichtiger Grund für die Veröffentlichung der Abschlussarbeiten ist die damit vielleicht ermöglichte Erörterung über Form, Gegenstand und Bedeutung schriftlicher Prüfungsleistungen im fachwissenschaftlichen Kontext. Ich denke, dass wissenschaftliche Arbeit von Theaterpädagogen nicht unvermittelt auf gleichsam überfachliche Denk- und Schreibweisen zurückgreifen kann, sondern den spezifischen Erfahrungsmodus theatral-künstlerischer Zugänge zur Wirklichkeit dabei aufnehmen sollte. Die Redaktion der Zusammenstellung und die notwendige Kürzung der Texte haben die Autorinnen selbst übernommen, obwohl es sie nach Beendigung ihres Studiums in vielerlei Gegenden verschlagen hat. Manche Entscheidungen konnten durch eKommunikation hergestellt werden – zahlreiche Präsenztreffen waren trotzdem notwendig. Die Arbeitsmotive blieben über den Zeitraum der Prüfungsleistung hinaus erhalten: Das Interesse an den Themen war weder durch die Prüfung noch durch die Textprodukte abgegolten. Als Prüfer machte ich die Erfahrung, dass die in den vorliegenden Arbeiten sichtbar werdende Leistung einer hochmotivierten, sich am Gegenstand reibenden und selbstreflexiven Auseinandersetzung mit zentralen Kategorien des fachwissenschaftlichen Selbstverständnisses ohne innere Beteiligung am Denk- und Schreibprozess der Prüfungskandidatinnen nicht möglich ist. Der Prüfer findet sich in der Haltung des lernenden Mitstreiters wieder. Das ist anstrengend aber bereichernd. Ein solches Verfahren überwindet die Grenzen der professionellen Dienstleistung von Lehrenden und führt in den Bereich partizipativen Lernens, wie ihn Klaus Holzkamp einmal als Alternative zum administrativen Lernen sich vorstellen konnte. Die Unabgeschlossenheit der Arbeiten – wie sie von den Autorinnen intendiert ist – wird unter dem Aspekt der Teilnahme an gedanklichen und lernenden Vorgängen zu ihrem Vorteil. Der Leser ist aufgerufen, seine Ideen zu den dargestellten geistigen Prozessen assoziativ zu agglutinieren. Die Texte sollen sich in unseren Köpfen entfalten, assoziieren und transformieren. Dem Leser wünsche ich einen erhellenden und aktiven Leseertrag.

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