Karikaturen von der friedlichen Revolution

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  • ISBN: 978-3-86863-027-5
  • 124 Seiten
  • 1. Auflage
  • Mit 58 Karikaturen, gezeichnet von Klaus Hiller.
  • Format: 14,8 x 21 cm
  • 2009
Das "Leipziger Tageblatt" gibt es nicht mehr. Die beiden Erichs, Honecker und sein Scherge... mehr

Das "Leipziger Tageblatt" gibt es nicht mehr. Die beiden Erichs, Honecker und sein Scherge Mielke, sind tot. Eine Frau aus Ostdeutschland ist Bundeskanzlerin, in Eisenach baut man (noch) Opel statt Wartburg, "Rotkäppchen" ist der größte deutsche Sekthersteller, in der Semperoper wird - zumindest sieht es im Werbespot so aus - Radeberger Bier gebraut, und in Schwerin blühen auf der Bundesgartenschau die Landschaften. 20 Jahre sind eine lange Zeit, und nichts scheint mehr so, wie es war. Fast nichts. Gregor Gysi gibt es noch. Er hat Mauerfall, Wende und Wiedervereinigung glänzend überstanden. Seine Partei heißt jetzt nicht mehr SED oder PDS, sondern Die Linke. In ihr haben viele Menschen und Verhaltensweisen überlebt, die der Karikaturist in den ereignisreichen Wendejahren 1989/90 aufgespießt hat. Da gibt es noch den unverwüstlichen Wendehals, den überzeugten Altfunktionär und auch ein paar junge Idealisten, die meinen, man müsse es nun doch noch einmal ganz anders versuchen. Und im Osten sind manche Polizisten noch immer etwas ruppiger, die Menschen oft herzlicher und weniger auf Geld und Immobilien fixiert als im Westen. Dafür auch manchmal misstrauischer gegenüber Versprechungen. Da spielen natürlich enttäuschte Hoffnungen und gelernte Verhaltensweisen, die nicht nahtlos in die neue Zeit passten, eine Rolle. Der Osten ist noch immer etwas anders. Das ist auch an nüchternen Wirtschaftszahlen und Wahlergebnissen abzulesen. Gysis Truppe schafft locker mehr als 20 Prozent. Darüber muss niemand erschrecken. Diesmal sind es ehrliche Zahlen, und die würden nie und nimmer für 40 Jahre Diktatur ausreichen. Besser zu verstehen sind sie nach einem Blick auf die Karikaturen, die den Umbruch vor 20 Jahren begleiteten - und die deshalb auch heute noch aktuell sind. Das Fazit 20 Jahre nach der friedliche Revolution in der ehemaligen DDR: Es war die einzige erfolgreiche Revolution in Deutschland und wahrscheinlich auch die einzige Revolution weltweit, bei der nicht einmal eine Fensterscheibe zu Bruch ging. Von Leipzig aus wurde ein Unrechtsstaat friedlich hinweggefegt. Aber was haben wir in den letzten 20 Jahren aus all den Chancen, die sich dem vereinten Deutschland geboten haben, gemacht? Ist die Mauer wirklich weg, oder hat sie sich nur in die Köpfe der Menschen verlagert?

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