Stadtforschung + Statistik - Ausgabe 1/2018
- 72 Seiten
- Format: 21 x 29,7 cm
- 2018
Im letzten Jahrzehnt ist die Bildungsberichterstattung immer prominenter in die Öffentlichkeit gerückt und hat sich vielfältig sowie international anschlussfähig entwickelt. Neben dem Bericht Bildung in Deutschland bilden inzwischen Berichte aus und über Bundesländer ebenso wie kommunale Berichte das facettenreiche Bildungswesen in Deutschland ab. Je nach Differenzierungsebene und Akteuren sind die Funktionen und Zielsetzungen dessen, was sich unter dem Oberbegriff Bildungsmonitoring versammelt, durchaus unterschiedlich.
Dieses Schwerpunktheft bildet ein Teil dieser Vielfalt mit Beiträgen aus Ulm, Darmstadt, Berlin, Bremen, dem Ruhrgebiet, Magdeburg/Mansfeld-Südharz und Hamburg ab. Aufgegriffen werden unter Verwendung von quantitativen und qualitativen Vorgehensweisen unterschiedliche Bildungsphasen – die frühkindliche Bildung in der Kindertagesbetreuung, der Übergang in die Schule sowie in die weiterführenden Schulen und die Bildung im Alter.
Hannah Kreisz und Katharina Gawronski beginnen das Heft mit einem Grundsatzbeitrag über die theoretische Einbettung des Bildungsmonitorings, die Indikatorensets sowie verfügbare Datenquellen.
Monika Schmid und Elisabeth Sailer-Glaser berichten über das ein Beobachtungsinstrumentarium entlang der Bildungsbiografie der Ulmer Kinder und Jugendlichen unter Berücksichtigung der bildungspolitischen Leitlinien der Stadt und insbesondere über die Schwierigkeit Qualität in Zahlen zu fassen.
Ulla Kainz und Günther Bachmann stellen die Darmstädter Schuleingangsuntersuchung vor, welche seit Jahren kontinuierlich flächendeckende Aussagen über den Gesundheitsstand, die Entwicklung und potentielle Förderbedarfe von Kindern ermöglicht.
Ulrike Rockmann und Holger Leerhoff erläutern ein Pilotprojekt aus dem Berliner Bezirk Mitte, welches insbesondere die Übergänge im Rahmen des Bildungsweges bis zum Verlassen der allgemeinbildenden Schule in den Fokus rückt. Vorgestellt werden erste Ergebnisse aus der Befassung mit den Sprachstandsergebnissen bis zur Einschulung.
Daniel Kneuper nutzt die seit Anfang der 2000er Jahre verfügbaren pseudonymisierte Individualdaten der Bremer Schülerinnen und Schüler zu Längsschnittauswertungen. Er zeigt, wie ihre Verwendung die Aussagekraft gegenüber der ausschließlichen Nutzung von Querschnittsdaten erweitert.
Sebastian Jeworutzki und Katharina Knüttel identifizieren anhand der Übergänge von Grundschulen zu weiterführenden Schulen im Ruhrgebiet Netzwerke verstetigter Übergangsbeziehungen. Sie legen dar, dass die Bildungsnachfrage nicht an kommunalen Grenzen haltmacht.
Lina Handrek, Pia Linda Poppe, Maria Kontny und Tim Hoppe stellen eine Vergleichsstudie aus dem Projekt „Bildung im Alter II“ vor, die die Bildungsbedürfnisse und -barrieren von Rentnerinnen und Rentern in der Stadt Magdeburg und auf dem Land Mansfeld-Südharz zum Gegenstand haben. Ausgangspunkt war das im Jahr 2016 durchgeführte Vorgängerprojekt „Bildung Alter I“ (BiA I).
Krisztina Konya und Henning Wienbeck nehmen eine erste Evaluation über die Nutzung des Regionalen Bildungsatlas Hamburg vor und können aufzeigen, wie die gezielte Bildungsberichterstattung auf kleinräumiger Ebene sowohl in der öffentlichen Verwaltung in den Entscheidungsprozess miteinfließt, als auch von nichtstaatlichen Akteuren als Entscheidungsgrundlage verwendet wird.
Ulrike Rockmann