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- ISBN: 978-3-86863-030-5
- 256 Seiten
- 1. Auflage
- Mit 23 Farbfotos, 30 schwarzweiß-Fotos und 3 Abbildungen.
- Format: 15,8 x 23 cm
- 2010
Das Verhältnis von Theaterkunst und Theaterpädagogik definiert sich zurzeit neu. Es wird immer schwieriger, beide Bereiche voneinander zu trennen, weil Unterscheidungsmerkmale wie die Zielgruppe und die (berufliche) Qualifikation der Beteiligten, die Arbeitsweisen und Methoden angesichts einer integrierten Theater-Pädagogik-Praxis verlorengehen. Stattdessen entsteht im Selber-Spielen und theatralen Handeln, in genauer Beobachtung und Schulung von Wahrnehmung eine neue, enge Verbindung. Dabei geht es nicht um eine ‚Entästhetisierung‘ des Theaters bzw. um eine ‚Entpädagogisierung‘ der Theaterpädagogik, sondern um ein neues Verständnis von Kunst und Pädagogik als ästhetisches Handeln und Reflektieren. Die Erfahrungswissenschaften, gerade die Pädagogik, korrespondieren mit der ‚Erfahrungskunst‘, gerade dem Theater. Die Kontextbezogenheit des Theaters, seine Entgrenzung im sozialen Feld, und die Öffnung der Theaterpädagogik im ästhetischen Feld können so zu einem Prozess von Emergenzen führen. Die in diesem Buch veröffentlichten 14 Beiträge von namhaften Theaterpädagog/innen und Theaterwissenschaftler/innen thematisieren unterschiedliche theoretische und praktische, historische und aktuelle Aspekte und Bereiche in der Diskussion um Theater und Theaterpädagogik. Die Heterogenität der Ansätze steht für die Vielfalt und Lebendigkeit dieses kulturellen Feldes. Zugleich aber fällt eine enge Verflechtung der einzelnen Perspektiven und Akzentuierungen auf, ein Netz von Bezügen wird bei der Lektüre sichtbar. Die Diskussion um performative und selbstreflexive Theater-Praxis findet sich bei den meisten Autoren, Lernprozesse für, im und durch das Theater – unterschiedlich akzentuiert – stehen im Zentrum aller hier versammelten Beiträge. Wenn Kunst und Pädagogik zusammenwirken und so neue ästhetische, soziokulturelle und soziale Qualitäten entstehen, dann ermöglicht diese Korrespondenz von Theater und Theaterpädagogik einen Austausch, aber zugleich auch, entsprechend der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Korrespondenz, eine neue produktive Übereinstimmung.